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Das Düsseldorfer Zeitkapsel Projekt!

 
 

Düsseldorf, 31. Januar 2015

 

Zum weltweiten Tag des Baumes am 25. April 2015, organisiert der Freundeskreis der Himmelgeister Kastanie für Schülerinnen und Schülern Düsseldorfer Grund- und weiterführender Schulen ein besonderes, einmaliges Projekt.
  
Ein Zeitkapsel-Projekt.
  
Eine Zeitkapsel ist ein Behälter zur Aufbewahrung von Dingen für eine bestimmte Zeit, der erst nach Ablauf eines bestimmten Zeitintervalls von Personen geöffnet wird oder werden darf, mit dem Zweck, zeittypische Dinge für nachfolgende Generationen zu bewahren und zu dokumentieren.
 
Der Begriff „Zeitkapsel“ wurde anscheinend in den 1930er-Jahren zum ersten Mal benutzt.
 
Aus der Zeit der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert existieren in den USA ca. 30 Zeitkapseln. Dort ist das Verfahren rund um die Aufbewahrungsbehälter weiter verbreitet, als in Deutschland.
   
Zeitkapseln werden gern bei Grundsteinlegungen verwendet.
 
Andreas Vogt vom Freundeskreis der Himmelgeister Kastanie: „Im Gegensatz zu Grundsteinen, die selten geöffnet werden, wird bei der Renovierung von Kirchturmspitzen eine öffnung meist zu einem Ereignis mit regionaler Bedeutung. Die Deponierung der Kapsel kann vom Kirchenarchivar dokumentiert und die Neuöffnung in 100 Jahren auf Wiedervorlage gelegt werden“.
Martin Kürble ist Pastoralreferent von der Seelsorgeeinheit Düsseldorfer Rheinbogen in der katholischen Himmelgeister St. Nikolaus Kirche.
 
„Das geplante Zeitkapsel-Projekt des Freundeskreises der Himmelgeister Kastanie interessiert mich sehr und fasziniert uns. Zudem liegt unsere schöne Kirche im Einzugsbereich der Himmelgeister Kastanie. Das Kirchengewölbe oder der Turm bieten der geplanten Zeitkapsel ein gutes, sicheres zu Hause“, so Martin Kürble.
 
Der Freundeskreis der Himmelgeister Kastanie wünscht sich für die Zeitkapsel einen ganz besonderen Inhalt.
 
Kinder und Jugendliche aus Düsseldorfer Grund- und weiterführender Schulen werden aufgefordert, sich mit Kreativprojekten für das Projekt zu beteiligen.
 
„Dabei ist die Vorgabe ganz einfach festgelegt“, so Baumgeistsekretär Vogt.“ Wir möchten gern wissen, wie sich Kinder/Jugendliche unsere Natur in 100 Jahren in Düsseldorf vorstellen und sich wünschen. Wie sehen wir die Funktion von Bäumen in 100 Jahren? Gehen wir achtsamer mit Bäumen um oder sind es lediglich Grünelemente? Gibt es noch die Himmelgeister Kastanie, versehen mit offizieller Postanschrift und eigenem Briefkasten? Werden Orkane wie Kyrill oder Ela häufiger stattfinden? Hat der Klimawandel und der damit verbundene Temperaturanstieg bis dahin unsere Lebensgewohnheiten komplett verändert? Wenn ja, wie? Hatte die Klimaanpassungsstrategie der Stadt Erfolg? Welche Baumarten gibt es dann noch, nachdem beispielsweise die Kastanien nicht mehr zu den sogenannten Zukunftsbäumen gehören? Was möchten Kinder und Jugendliche unseren Nachfahren zu diesem Thema mitteilen?“
 
Der Kreativität der Schülerinnen und Schüler sind keine Grenzen gesetzt. Filmprojekte, Power-Point-Präsentationen, Comics, Collagen, Romanversionen, Interviews, Fotostorys, Liedtexte, Musikvideos, alles ist möglich.
 
Es findet keine Bewertung der Projekte statt.
 
Die Projekte können bis zum 10. April 2015 beim Freundeskreis der Himmelgeister Kastanie auf einem „Daten“Stick abgegeben werden. Ganz wichtig!
 
Die Projekte sollten auf dem Stick gespeichert und zudem auf einem beigefügten DIN 4 Bogen inkl. Absender beschrieben werden.
 
Oder einsenden an: Himmelgeister Kastanie, Kölner Weg, 40589 Düsseldorf.
 
Die extra aus Metall gefertigte Zeitkapsel ist 50 cm lang und hat einen Durchmesser von 20 cm.
 
Einfach Andreas Vogt unter AVogt@web.de bei Fragen, Informationen, kontaktieren.
 
In der Zeitkapsel werden alle Düsseldorfer Tageszeitungen mit Erscheinungsdatum 25.April 2015 deponiert, ebenso eine Dokumentation über das Projekt Himmelgeister Kastanie und Orkan ELA in 2014.
 
Die Sticks werden zusätzlich vakuumverschlossen, eingeschweißt.
 
Alle Projekte werden am weltweiten Tag des Baumes, am 25. April 2015 um 15:00 Uhr im Beisein aller Beteiligten der öffentlichkeit bei einem Fest an der St. Nikolaus Kirche präsentiert.
Jeder Teilnehmer(in) erhält ein „Zeitkapsel-Zertifikat“.
 
Ein Gruppenfoto mit allen Beteiligten findet in der Kapsel seine Heimat.
 
Anschließend erfolgt die feierliche Deponierung der Zeitkapsel im Gewölbe oder Turm der Kirche an einem geheimen Ort.
 
Diesen Ort kennen nur Baumgeist „Jüchtwind“ und Pastoralreferent Martin Kürble.
 
Die Kirchenarchivarin dokumentiert die Deponierung der Zeitkapsel in der Kirchenchronik und sorgt für eine öffnung in genau 100 Jahren am Tag des Baumes, am 25.April 2115.
In der extra aus Metall angefertigten und gekennzeichneten Zeitkapsel werden alle Projekte enthalten sein.
 
Die Zeitkapsel muss groß genug, Luft- und Wasserdicht sein. Zudem wird ein extra angefertigtes Schild mit Datumsangabe auf die Niederlegung auf der Kapsel angebracht.
 
Für unsere Nachfahren wird es sicherlich spannend, die Zeitkapsel in 100 Jahren zu öffnen und die Inhalte der Projekte zu entdecken. Haben sich die Zukunftsprognosen der jungen Menschen bewahrheitet?
 
Es ist schon merkwürdig, wenn man darüber nachdenkt, dass alle jetzt lebenden Menschen in 100 Jahren vermutlich nicht mehr hier sein werden. Aber schließlich macht dieses Bewusstsein an das Vergängliche unser Leben so kostbar und stärkt die Verantwortung für nachfolgende Generationen.
„Der Pfingstorkan Ela hatte in 2014 über 30.000 Bäume in Düsseldorf zerstört und viel Unheil angerichtet. Doch er hatte auch Positives bewirkt. Bürger, Politiker, ämter, Unternehmen rückten in Düsseldorf mehr zusammen. Das Bewusstsein und die Sensibilität für Bäume verstärkte sich, sowie der achtsame Umgang mit der Natur“, so Vogt. „Einige Monate zuvor hatten wir noch mit einem Fotowettbewerb appelliert, Bäume zu Umarmen. Plötzlich waren nach Pfingstorkan Ela kaum noch Bäume da. Es ist also spannend, wie es in 100 Jahren aussehen wird und ob wir Menschen aus Krisensituationen gelernt haben. Wer könnte das besser prognostizieren, als die Kinder und Jugendlichen unserer Stadt?“
 

Fotos von Frank Laumen: Pastoralreferent Martin Kürble und Baumgeistsekretär Andreas Vogt freuen sich auf viele Projekte für die Zeitkapsel.