Düsseldorf, 31. Januar 2012
Es ist ein Lied für die Himmelgeister Kastanie und alle alten Bäume.
"Ein alter Baum" , komponiert, musikalisch begleitet von Marijke Treeck-Pieper, gesungen von Siegrun Herzberg aus Düsseldorf-Benrath.
Ein Brief von Marijke erfreute die Himmelgeister Kastanie, Baumgeist "Jüchtwind" und seine Freunde im Dezember 2011.
Vielen, vielen Dank an Marijke und Siegrun für das wunderbare Lied. Wir freuen uns auf ein Treffen im Frühjahr an der Himmelgeister Kastanie.
Liebe alte Kastanie,
als ich dich im Frühling besuchte, habe ich ein Lied über dich und mich gemacht und dazu kleine Fotovideos von dir zur Untermalung mitgenommen.
Ich finde dich ganz toll und du hast in meinem Lied einen Ehrenplatz bekommen.
Ich freue mich auf dich – zu jeder Jahreszeit – und hoffe, du wirst mich noch lange auf meinen Radtouren begleiten,
danke für die Inspirationen, deine gelebten, bodenständigen Jahre und den Zauber, der dich umgibt,
deine Marijke Treeck-Pieper
das Video bei youtube wirst du selber zwar niemals sehen können, aber viele Menschen werden von dir fasziniert sein, so wie ich es immer wieder bin.
Wer mal einfach reinschauen möchte in d e i n und m e i n Lied, hier ist der link:
http://www.youtube.com/watch?v=gEVJGNYQczI&feature=related
Zeitungsartikel der Rheinischen Post vom 02.02.2012
Und hier der Text des wunderschönen Liedes:
Ein alter Baum
Ein alter Baum erz ählte mir,
als ich an seinen Stamm mich lehnte,
als ich nach einem Halt mich sehnte, sein Geschick.
Er sagte:
„Schau zu mir hinauf,
in jedem Frühling blüh’ ich auf,
werd’ neu geboren wie ein Kind, kann nicht zurück.
Obwohl ich fest im Boden steh’,
tut mir so manche Kerbe weh,
bin ausgeliefert an die Launen der Natur.
Ihr Kreislauf unterwirft mich doch -
und wie du siehst, ich lebe noch...
und wenn die Sonne sich entzieht, dann ruh ich nur.
In einer kalten Winternacht
hab ich die Äste frei gemacht
vom immergrünen Anspruch längst verwelkter Zeit.
Und nun besinn ich mich darauf,
dass ich vergänglich bin und auf
die Kraft zum Neubeginn in einem ander’n Kleid.“
Ein alter Baum erzählte mir,
als ich an seinen Stamm mich lehnte,
als ich nach einem Halt mich sehnte, sein Geschick.
Und ich glaubte zu versteh’n,
ich könnt’ in jede Richtung geh’n,
sei nicht verankert, eingegraben, festgepflanzt,
denn meine Beine könnten steh’n,
schlendern, laufen, fliehen, geh’n
wohin ich will – und ich hab um den Baum getanzt.
Ich wich vom Wege ab und fiel,
verfehlte ziellos manches Ziel
und kehrte irgendwann dann doch zu ihm zurück.
Dem alten Baum erzählte ich,
als ich an seinen Stamm mich lehnte,
als ich nach einem Halt mich sehnte, mein Geschick.
Nun ist sein Stamm in meiner Mitte,
und ich versuche meine Schritte
auszudehnen um das, was mir möglich ist,
will meine Grenzen akzeptier’n,
mich nicht im Freiheitsrausch verlier’n
und begreifen, dass sich manches mir verschließt.
Will fest im eig’nen Leben steh’n,
gereift dem Herbst entgegen seh’n
und jeden Augenblick klar und bewusst erleben.
Und wenn der Winter mich beschleicht,
werd’ ich gewachsen, reich und leicht
mich voll Vertrauen auch in seine Hände geben.
...Ein alter Baum erzählte mir,
als ich an seinen Stamm mich lehnte,
als ich nach einem Halt mich sehnte, sein Geschick.
Er sagte:
„Schau zu mir hinauf,
in jedem Frühling blüh ich auf,
werd’ neu geboren wie ein Kind, will nicht zurück.
(Lied von Marijke Treeck-Pieper,
gesungen mit Siegrun Herzberg)