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Die Himmelgeister Kastanie trauert um Anne Frank Kastanie
 
 

Düsseldorf, 28. August 2010

Amsterdam - Die Kastanie, auf die Anne Frank von ihrem Versteck in Amsterdam aus blickte, knickte bei einem heftigen Sturm um. Der Stamm sei einen Meter über dem Boden vollständig durchgebrochen, sagte ein Sprecher der Gedenkstätte. Das Haus, in dem sich das jüdische Mädchen mit ihrer Familie während des Zweiten Weltkriegs vor den Nazis versteckt hatte, wurde dabei aber nicht beschädigt.
»Nicht nur für Anne Frank, sondern auch für viele andere Menschen war und ist der Baum ein Symbol für Freiheit und Hoffnung«, sagte der Direktor des Berliner Anne Frank Zentrums, Thomas Heppener. Glücklicherweise gebe es an vielen Orten, auch in deutschen Schulen, Stecklinge der Kastanie, die den Baum weiterleben lassen.
Der 150 Jahre alte Baum wurde von Anne Frank in ihrem weltberühmten Tagebuch häufig und eindringlich beschrieben. Der Baum litt unter Pilzbefall. Bestrebungen, den Baum aus Sorge um die Sicherheit der jährlich rund eine Million Besucher des inzwischen in ein Museum umgewandelten Gebäudes zu fällen, wurden vor drei Jahren verworfen. Stattdessen wurde er zuletzt von einem Stahlgerüst gestützt. Ableger des Baumes wurden im vergangenen Jahr in einem Amsterdamer Park und in anderen Städten auf der ganzen Welt gepflanzt.
Die 1929 in Frankfurt am Main geborene Anne Frank war mit ihrer Familie vor den Nazis aus Deutschland nach Amsterdam geflohen. Zwischen Juli 1942 und August 1944 versteckte sich die Familie dort bis sie verraten wurde im Anbau eines Lagergebäudes. Diese Zeit schildert Anne Frank in ihrem Tagebuch, das nach dem Krieg in mehr als 70 Sprachen übersetzt wurde. starb 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen im Alter von 15 Jahren.

Seit 2006 existiert für den Baum ein interaktives Denkmal. Auf der Seite www.annefranktree.com kann man ein Blatt zum virtuellen Kastanienbaum beitragen, es weitersenden und auf diese Art Anne Franks Ideale lebendig halten.